Nepal zählt zu den Kooperationsländern der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.
Österreichische Projekte in Nepal sind vielfältig wie die Landschaft dort: Das Spektrum reicht von der Ausbildung von BergführerInnen über die Förderung von Frauen oder der Bienenzucht, die Errichtung eines Wasserkraftwerkes bis hin zum Erhalt des kulturellen Erbes.
In den kommenden Jahren wird sich die Zusammenarbeit vor allem auf die Sektoren ländliche Entwicklung, Tourismus und kulturelle Zusammenarbeit konzentrieren. In der Region Khumbu liefert ein von Österreich errichtetes Kleinwasserkraftwerk Strom. Das Projekt wurde im Vorjahr evaluiert (s. SWM 9/2001).
Als „eines der feinsten Museen des Subkontinents“ bezeichnet der populäre Reiseführer „Lonely Planet“ das Patan-Museum. Österreich finanzierte die Restaurierung des Palastes der Malla-Könige aus dem 18. Jahrhundert. Das international hochgelobte Museum, eröffnet 1997, finanziert seinen Betrieb heute selbst. 30.000-40.000 BesucherInnen strömen jährlich in das Museum, das hauptsächlich beschlagnahmte und zurückerstattete geraubte Werke hinduistischer und buddhistischer Kunst beherbergt. „Ohne solche Projekte wie die Restaurierung des Patan-Museums wären die traditionellen Handwerke in Nepal ausgestorben“, sagt Thomas Schrom, der Bauleiter der Restaurierung unter der Federführung des österreichischen Architekten Götz Hagmüller.
Die besten Handwerker von Patan werken jetzt in Keshar Mahal. Der kunstvoll angelegte Garten rund um den Palast des Armeechefs Keshar, erbaut zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts, wird mit Mitteln der ÖEZA von der Salzburger NGO Öko Himal zu einem Naherholungsgebiet mitten in der lärmigen und stickigen Hauptstadt Kathmandu ausgebaut. Das Kaffeehaus im Frühlingspavillon soll im kommenden September eröffnet werden.
Wie das Patan-Museum soll auch Keshar Mahal die Kosten für seinen laufenden Betrieb selbst erwirtschaften.
Die österreichische Firma Austroprojekt nimmt sich der Imkerei an und fördert den Einsatz der einheimischen Bienenart Apis Cerana. Diese ist anspruchslos, ihre Zucht ökonomisch sinnvoll und überdies ein Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Die importierte Hochleistungsbiene Apis Mellifera muss hingegen gefüttert und medizinisch versorgt werden, um in Nepal zu überleben. Und die einheimische Biene ist ihr als als Bestäuberin weit überlegen.
Bisher konnten alle Projekte auch trotz der Aktivitäten der maoistischen Rebellen weitergeführt werden. Öko Himal hat jedoch sein Regionalbüro in Singati in der Provinz Dolakha geschlossen. Die Maoisten wollten zehn Prozent des Budgets als „Spende“ einheben. Das Ökotourismusprojekt wird jetzt von der Hauptstadt Kathmandu aus gemanagt.
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